Ausschwitz-Prozess – 50 Jahre danach,
Es lesen: Rico Gebhardt, Susanna Karawanskij, Volker Külow, Caren Lay, Sebastian Scheel, Franz Sodann und Peter Sodann
Regie: Franz Sodann
Textbuch: Luc Jochimsen
Vor 50 Jahren, im August 1965, ging vor dem Frankfurter Landgericht nach 20 Verhand- lungsmonaten und 183 Verhandlungstagen der Auschwitzprozess zu Ende, der größte Prozess in der Geschichte der deutschen Strafjustiz.
Der Hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer hatte diesen Prozess gegen den allgemeinen Widerstand von Politik und Justiz der damaligen Bundesrepublik durchgesetzt, damit »wir Gerichtstag halten über uns selbst, über die gefährlichen Faktoren unserer Geschichte.«
Das ist der Anlass, uns ein halbes Jahrhundert danach mit diesem Ereignis und seinem Initiator zu befassen. 1952 formulierte Fritz Bauer den Begriff »nazistischer Unrechtsstaat« und versuchte inmitten einer Justiz, die von braunen Seilschaften geprägt war und umgeben von einer Bevölkerung, für
die Wegschauen, Verschweigen, Lügen, dreistes Unrechtsbewusstsein an der Tagesordnung waren, Erinnerung und Aufklärung zu ermöglichen. Sein Credo: »Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.«
Aus Plädoyers, Aufsätzen, Vorträgen, Essays, Interview-Antworten von Fritz Bauer ist diese Szenische Lesung zusammengefügt, kommentiert und kontrastiert von Zeitdokumenten und erweitert und vertieft durch »filmische Erinnerungen« an Fritz Bauer und seine Zeit. Eine Collage, die »die gefährlichen Faktoren unserer Geschichte« aufzeigt.
In der anschließenden Diskussion geht es um das Fortwirken des Vergangenen in unserer Gegenwart.
Vielen Dank der Fraktion der Linken im Sächsischen Landtag