7. Juni 2012 20.00 Uhr

Der Autor Enno Stahl liest aus seinem Roman, erschienen im Verbrecher Verlag.

»Winkler, Werber« zeichnet die innerliche Verfassung derer nach, die für die ökonomische Katastrophe verantwortlich sind und nun selbst von ihr verschlungen werden. In den inneren Monologen Winklers geht Enno Stahl auf die Suche nach den seelischen Abgründen ihrer Verursacher und zeichnet so ein Psychogramm der Krise. Das Tempo des Romans passt sich dabei stets dem Erregungsgrad Winklers an. Enno Stahl bedient sich eines ›Pulsationsstils‹, der den Monolog Winklers beschleunigt und verlangsamt, so lange, bis sich das Verdrängte nicht mehr leugnen lässt.

Jo Winkler ist Werbetexter und kein sehr netter Mensch. Er ist zynisch, frauenverachtend und überheblich. Dabei ignoriert er seine körperliche und moralische Verfassung, denn sie passt so gar nicht in das Selbstbild des Senior Texters der Kölner Werbeagentur Goldreklamen. Das gelingt ihm bis zum diesjährigen, mehrtägigen Betriebsausflug auch ganz gut, bei dem sein Chef alles auffahren lässt, was seiner Meinung nach am Rhein dazugehört: Dampferfahrt, Kegeln in Bad Neuenahr und ein abschließender Kasinobesuch. Doch nicht nur Winkler muss sich hier der Wahrheit stellen …

www.ennostahl.de

 

Pressestimmen:

"Das Buch besteht zum größten Teil aus Jo Winklers innerem Monolog. Das ist treibend, pulsierend, ich habe beim Lesen irgendwie fast Herzrasen bekommen, weil ich gedacht habe, ich muss ganz schnell lesen, weil es eben diesen pulsierenden Rhythmus hat." (Stefanie Junker / WDR 5 Scala)

"In »Winkler, Werber« widmet sich der Neusser Autor Enno Stahl den Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Anhand des inneren Monologs des Werbetexters Jo Winkler zeichnet Stahl das Bild eines Akteurs, der von einer ökonomischen Krise verschlungen wird, die er selber mit heraufbeschworen hat." (Anna-Katharina Jung / Rheinische Post)

Der Neusser Autor Enno Stahl lässt seinen Protagonisten auf über 300 Seiten einen inneren Monolog führen. Je nachdem wie es um Winklers Seelenzustand bestellt ist, beschleunigt oder verlangsamt er den Erzählstil. Der Leser bekommt so ein gestochen scharfes Bild davon, wie Winkler tickt, wie er assoziiert und welche Ängste ihm im Nacken sitzen.
Gleichzeitig zeigt er auf, wie Leute wie Winkler die ungeheure Konsum- und Kreditblase mit aufgepustet haben, die ihnen nun um die Ohren fliegt. Die Hybris Winklers kann durchaus äquivalent zur Selbstüberschätzung der Neoliberalisten gesehen werden. Wenn der letzte Akt von Winklers Drama ausgerechnet im Spielcasino eingeläutet wird, so drängt sich der Vergleich mit zockenden Spekulanten geradezu auf." (Jeanne Andresen, WZ)


"Enno Stahls unglaublich schneller Roman zeichnet ein entlarvendes Porträt derjenigen, die die allgegenwärtige Krise heraufbeschworen haben und jetzt an ihr ersticken." (Trierischer Volksfreund / Lifestyle Magazin)

"Als Soziologe verschreibt Stahl, dass die postmoderne Gesellschaft vor allem durch Bindungslosigkeit und Desinteresse funktioniert. [...] Die Struktur der liberalisierten Arbeit – Isolierung, Austauschbarkeit, wenig Verbindlichkeit und hohes Risiko – bildet sich sichtlich in diese Prosa ab. Diese Literatur ist als eine Art Geigerzähler zu betrachten, die die psychischen Strahlungen in einer endsolidarisierten Gesellschaft registriert."
(Matthias Hagedorn / Kulturnotizen)

 



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