Kollektiver Kreativismus - Aktionskunst in der DDR
ist der Start zu einer umfänglichen Auseinandersetzung mit Aktions- und Performancekunst in der DDR – im Speziellen der 1980er und 1990er Jahre, einer Zeit, in der Künstlerfürst Baselitz alle in der DDR verbliebenen Künstler als „Arschlöcher“ bezeichnete. In diesem Jahr werden Protagonisten aus Leipzig im Mittelpunkt stehen. Ausgangspunkt sind verschiedene Archivaufnahmen (Sheila Reimann), die in einem Zeitungsprojekt (Carsten Busse) einer näheren Untersuchung unterzogen werden. Darüber hinaus werden Zeitzeugen und Protagonisten durch jetzt durchführte Interviews (Jens Pfuhler) zu Wort kommen.
Interviewt wurden (u.a.): Akos Novaky, Michael Touma, Constanze Schneider, Andreas Hanske, Michael Faber, Christian Geschke, Ingo Regel, Hartwig Ebersbach, Maix Mayer, Kaeseberg, Meinhard Michael, Stefan Thomm
Darüber hinaus kann sich das Publikum auf eine Zeitreise durch die Stadt Leipzig und einige ihre damals wie heute markanten Punkte und Protagonisten begeben. Das erste interdisziplinäre und „internationale“ (Leipzig – Köln) Kunstfestival „dazwischen“ fand bereits im Mai 1990 statt und wurde von der damaligen Galeristin Sheila Reimann, dem Künstler Andreas Hanske und Klubhausleiter (sic) Paul Fröhlich inszeniert. Der Zeitpunkt für den ersten einführenden Teil in die Thematik, bevor wir uns im September 2012 weiteren Kollektiven und Einzelkünstler der DDR widmen, ist bewusst vor dem Performance Festival „Blauverschiebung“ im Oktober (6.-9.10.) gewählt. So können zum Festival Performancekünstler in Echtzeit verfolgt werden und dabei wird das Publikum feststellen, wie innovativ und kreativ die Kunstszene vor mehr als 20 Jahren war und ist - und was das Potential dieser Kunstform ausmacht.