Götz Bury (Wien)
Gut leben ohne nix _Kochshow: Was tun, wenn man in prekäre Verhältnisse gerät? Ein Kochkurs für all jene, die die Kunst erlernen möchten, ohne was zu leben.
Götz Bury hält in der Manier eines erfahrenen Fernsehkoches einen Kochkurs für all jene ab, die sich dem rapid wachsenden Heer des internationalen Prekariates zuzählen, sich ihm anzuschliessen beabsichtigen, oder einfach nur mit ihm sympatisieren. In sehr anschaulicher Weise werden Techniken vermittelt, die zum (Über-) Leben in der globalisierten Wirtschaftskrise beitragen können. Dazu gehört etwa, wie man sich aus seinem letzten Hemd und einem gewöhnlichen Putzlappen ein (Koch-) Outfit in der Art des legendären Paul Bocuse zaubert, wie man aus einem Stück Küchenspüle ein Messer schleift, oder aus einem alten Palettenbrett einen Kochlöffel schnitzt. Verschiedene Techniken des Feuermachens, von steinzeitlichen Methoden angefangen, bis hin zu avancierteren Techniken aus der Trickkiste der Grossstadtindianer, stehen ebenso auf dem Programm, wie die Zubereitung von Köstlichkeiten, wie Sägemehlbrot, Nacktschneckentoast, oder Grassuppe. Aus einem alten Paar Designerski fertigt Bury darüber hinaus Pfeil und Bogen, um im Park einen Festtagsbraten zu schiessen und selbst das Brauen von Dünnbier (leider unter Umgehung des Reinheitsgebotes von 1516), sowie das panschen von Ersatzkaffee werden kurz gestreift. Zum Abschluss können die BesucherInnen, beim paffen von Zigaretten aus Laub und Gras, ihre Erfahrungen austauschen.
Die Gäste werden natürlich durch Kostproben verwöhnt.
(Dauer der Performance 1 ½ Stunden)