Herbert "King" Könighofer (Saxophone und sonstige "Blasinstrumente")
Klaus Kircher (Bass und Gitarre)
Robert Kainar (Schlagzeug, Perkussion und elektronische Schalter)
k3 sind die Enfants terribles der österreichischen Jazzszene. Mit ihrer Mischung aus akustisch und elektronisch generierten Beats und Sounds bewegen sich die drei Querdenker im Spannungsfeld zwischen Pop und Free Jazz. Im Grenzbereich von Dub, Trance, Noise und Drum´n Bass setzen sich die Musiker von k3 über gängige Konventionen hinweg. Ziel ist die die Schaffung musikalischer Freiräume. Jazz in seiner ursprünglichen Bedeutung: Grenzüberschreitend, abseits von Klischees und Mainstream, weg vom verschulten, sinnentleerten Hochgeschwindigkeitsjazz.
Improvisation, Spontanität und Humor als Hauptbestandteil ihrer Performances. Musik entsteht, sie passiert "live", ausschließlich. Dabei erfinden sich k3 jeden Abend neu. Sie verfremden, zerstören und kreieren und sind dabei niemals gleich. Musik wider die Reproduktion. Für das Puplikum ein einmaliges Erlebnis: Sie sind Bestandteil der Entstehung von k3. Manche nennen es Jazz, Kunst ist es allemal. Ecken und Kanten als Prinzip.
Charles Bukowski: "ein Jazzer der Dichtung"
Paul T. Bireau - Weimar - (Szenen und Texte)
Die Besonderheit:
In der deutschsprachigen Kulturlandschaft erregen immer wieder Projekte mit Charles Bukowskis Lyrik die Gemüter. Namhafte Künstler interpretieren seine Gedichte, lesen aus seinen Werken. Dies zeugt von anhaltender Aktualität der Bukowski-Dichtungen und wirkt sich in stetig wachsender Beliebtheit aus. Allerdings verenden die meisten Vorträge im Sumpf von allzu billigen Klischees.
Charles Bukowski hatte viele Gesichter, durchlitt ein Leben voller Entbehrungen, auf der Suche nach seiner Wahrheit, die er schließlich in der unverblümten Dichtung seiner Lebensgefühle fand. Aber sein Werk lässt sich einfach nicht nur auf Nutten, Suff und Pferderennen reduzieren - es beinhaltet sehr viel mehr!
Die Bukowski-Performance von Paul T. Bireau und "k3" bewegt sich in einem Spannungsfeld aus surrealer Wortmagie und experimentellen Jazz-Grooves, wobei ausdrücklich erwähnt werden muss, dass Jazz nicht gleich Jazz ist. Die Musiker durchleben instrumental die Gewalt der Worte, verführen mit musikalischer Genialität in eine Welt akustischer Gefühle. Bireau lässt sich auf den Wogen der Klänge treiben und interpretiert nachhaltig die sorgfältig ausgewählten Wortspielereien des Charles Bukowski.
Das Projekt ist anders, denn die Rezeptur ist anders, und darin findet sich die Besonderheit.
"Ich weiß nicht, wie das mit deinen Gedichten ist, aber meine haben Schwanz und Eier, futtern Pfefferschoten und Walnüsse, singen in der Badewanne, fluchen, furzen, brüllen rum, stinken, riechen gut, hassen Schnaken, fahren Taxi, haben Alpträume und Liebesaffären und alles."
Charles Bukowski
Die zeitgenössische Literatur ist geprägt von kalten Betrachtungen, die heißen Freuden des Denkens sind verglüht. Sie vermittelt uns Algebra statt Leben, die Formel statt des Bildes, die Ausdünstung der Retorte statt der Trunkenheit Apollos. Nur wenige Dichter sind noch in der Lage, aufrichtige Geschichten mit reiner ursprünglicher Energie und Lebensfreude zu erzählen. Charles Bukowski war einer der letzten großen Dichter, der mit Witz, Ironie und Sinn leidenschaftlich Worte zusammen hämmerte, die skrupellos unsere Gesellschaft entlarvten. Trotz aller Derbheit ließ er Gedichte voller Mitgefühl, Sehnsucht und Fantasie entstehen - Gedichte, in denen er Musik speichern konnte, die beim Lesen wieder hörbar wird. Auch wenn Bukowski beim Schreiben oft klassische Musik aufsog, so wandelte sich diese in seinen Worten zum Jazz - Jazz im Sinne von experimenteller und grenzüberschreitender Musik mit einem Rhythmus aus kraftvollen Leben.
Im spielerischen Vortrag von Paul T. Bireau und "k3" findet dieses tiefe Lebensgefühl seinen Ausdruck. Mit Lust und Freude werden Bukowskis Texte in Szene gesetzt und wollüstig intoniert. Für den Zuschauer bietet sich ein spannungsgeladenes Wechselspiel zwischen Gänsehauteffekten und heiteren Verkrampfungen.