fixierungen & leibhaftig

 
Ina Jänicke "Fixierungen"
Elke Reuber "leibhaftig"
 
"Fixierungen"
Am Anfang dieser Werkphase, die noch unter dem Titel " Zeichen", später als Diplomtitel "Vereisung" stand, dominierte meine Beschäftigung mit Zeichen und Symbolen, immer auf der Suche nach dem Universellen und Zeitlosen, wie z. B. in der Darstellung von Zwitterwesen, Tiermenschen.
So entstanden am Anfang Bildplatten aus Keramik, die den Betrachter in ihrem archaischen Charakter an Höhlenmalerei denken lassen.Diese Wesen, Kreaturen, zu sehen auf den Bildplatten und rechteckigen Schalen, sind für mich ein Gleichnis für unsere Verwurzelung im Kreatürlichen, als Bedingung unserer Existenz, letztlich aber auch als Gleichnis auf unser Bedrohtsein, unsere Gebrechlichsein und Ausgeliefertsein ans Vergängliche.
Gewissermaßen in die dritte Dimension traten diese Wesen im Verlauf der Arbeit. Es entstanden kleine Kreaturen aus Porzellan. Es sind Wesen mit individuellen Zügen, die aber nicht völlig ausgesprochen sind. Meine weißen, schreienden, in ihrem sich Winden fixierten Figuren sind mehr als nur ein Ausdruck von Einsamkeit. Es beinhaltet die Suche nach einer Ästhetik, welche die Nähe zu einer mich umgebenden Gesellschaft, wie ich sie empfinde- gekennzeichnet von Kälte und einer gewissen Orientierungslosigkeit - sucht. Die Figuren spiegeln innere Aggregatzustände. Zu sehen sind metaphorische Stadien des Rückzugs, Transformationsprozesse. Sie haben Risse und widerspiegeln einen durchlebten Prozess und zugleich sollen sie auch schön sein.
 
"leibhaftig"
Seines Leibes habhaft sein. Auf dem Leib haben. Gut bei Leibe sein. Vom
Leibe halten.
Am eigenen Leib erfahren.
Ein Körper sein. Einen Körper haben. Einen Körper begehren.
Sich im eigenen Körper spüren.
 
Als Ausgangspunkt für Elke Reubers Arbeiten steht die Auseinandersetzung mit dem Thema Körper in der Gesellschaft, in den Medien und die Konfrontation mit
Unzulänglichkeiten und Normanforderungen an den eigenen Körper.
Ihre Figuren bzw. Typen präsentieren sich selbstbewußt in ihrer
Andersartigkeit und Seltsamkeit. Mit Freude und Selbstvertrauen
charakterisieren sie Wesenszüge einer Person bzw. verdeutlichen, wohin
übersteigerte Perfektionierung und Idealisierung des Körpers führen
könnten (z.B. Miss World 2086).
 
Kuratoren Franziska Eißner & Christian Liefke

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