SDie Ausstellung "field of vision" ist eine bildnerische Anlehnung an den wissenschaftlichen Diskurs des "iconic turn, hierbei geht es um die veränderten Wahrnehmung von Bildern durch globale, soziale wirtschaftliche und technische Neuerungen. Der Begriff wurde 1994 von Gottfried Boehm geprägt: "Die Rede vom iconic turn war ein sympathischer, nachdenklicher Versuch, die geborgene Vorstellung von der Absolutheit, der Aura der Kunst gegen den Verbrauch der Bilder durch deren mediales Verständnis zu erretten."
Als Untersuchungsgegenstand dient uns hierbei "Körper", als eine seit Beginn der Menschheit sich ausdifferenzierende Präsentationsfläche von sozialer, politischer, ökonomischer, institutioneller, ästhetischer und kultureller Projektion.
Die Entwicklung der medialen Kommunikation in einer Welt voller Bilder - Bilder, die immer mehr die Aufgabe von Wortmitteilungen übernehmen - soll in der Ausstellung "field of vision" im Mittelpunkt stehen. Wissenschaftlich wollen wir betonen, dass Bildwissenschaften, ähnlich wie die Kunstgeschichte oder Kulturwissenschaften, zu einem eigenständigen Untersuchungsgegenstand avancieren sollte. Der Philosoph und Kulturwissenschaftler Dr. Rainer Totzke wird am Eröffnungsabend eine kurze Einführung zu dem Thema des iconic turns geben.
In unserer Ausstellungspraxis werden künstlerische Positionen präsentieren, die eine Auswahl an möglichen Kommunikationsstrategien darstellen. Am Thema des Körperbildes werden Mitteilungsfunktionen untersucht. Wie viel Gehalt, wie viel Eindeutigkeit, wie viel Inhalt kann einem Bild zukommen. Das Wort kommuniziert mit dem Logos, ist Transportmittel konkreter Informationen und braucht die Aufmerksamkeit, die Zeit des Publikums. Was geschieht beim "lesen" der Bilder? In wie weit sollte man den Umgang damit lernen. Wo besteht der Mehrgehalt des Bildes, dass es neben der Sprache des Wortes als eigenständiges Kommunikationsmedium interessant macht. Ein Mehrgehalt, der uns als Untersuchungsgegenstand fasziniert.
Jeongsoo Choi (Stuttgart)
Theresa Frölich (Köln)
Maxie-Marie Lühring (Kassel)
Byounglae Park (Kassel)
Bianca Radziwanowska (Düsseldorf)
Beate Sosnowska (Gdanks)
Kuratoren Franziska Eißner & Christian Liefke