Essay über feministische Wut von Lena Kristina Schmidt, Studentin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, DE
<Am Finissage-Wochenende präsentieren zwei Darstellerinnen aus dem Filmprojekt "We Must Be Mistaken" ihre eigenen Beobachtungen & Gedanken:>
We Must Be Mistaken ist ein performatives Filmprojekt über Echokammern/Filterblasen in Onlinesphären. Die Arbeit skizziert zwei widerstreitende Lebenswelten: Während bildungsbürgerliche Feministinnen eine Welt ohne Ungleichheiten ersehnen, hängen zwei verbitterte Incels („Involuntary Celibates“ – Männer, die vermeintlich aufgrund biologischer Eigenschaften keine Chance bei Frauen haben und misogyne Haltungen vertreten) vor ihren Computern und teilen gehässige Internet-Memes in Verteidigung der “Meinungsfreiheit” und ihrer patriarchalen Machtposition. Zwei Intellektuellen-Figuren, die zu Beginn noch Hoffnung in das Potenzial der Digitalisierung, Menschen zusammenzubringen, gesetzt hatten, versuchen in beiden Welten zu intervenieren. Letztendlich amplifizieren sie jedoch selbst die Stimmungen, die sie dort vorfinden.
Konzeptueller Ausgangspunkt ist die Forschungsarbeit von Johanna Maj Schmidt, die im Graduiertenkolleg “Rechtspopulismus – Autoritäre Entwicklungen, extrem-rechte Diskurse und demokratische Resonanzen“ zur Frage promoviert, wie sich das Heroische in rechten Internet-Memes ausdrückt.
Ausstellung: 5.2. - 27.2.2022
We Must Be Mistaken
Johanna Maj Schmidt & Charlotte Ruppert
Konzept: Johanna Maj Schmidt
Fr - So: 14 - 18 Uhr