Kritische Gesellschaftstheorie und emanzipatorische Lebenspraxis
Mit Prof. Dr. Zhang Shuangli (Fudan-Universität Shanghai, Lehrstuhlinhaberin für Westlichen Marxismus)
Moderation: Prof. Dr. Michael Brie (RLS)
Der Vortrag wird in Englisch gehalten mit einer Übersetzung ins Deutsche.
Der Vortrag führt in zentrale Fragen der zeitgenössischen sozialkritischen und marxistischen Diskussion in China ein. Im Zentrum steht dabei Marx' Kritik der bürgerlichen Zivilgesellschaft. Zum einen wird die Stärke und Relevanz von Marx' Kritik der Zivilgesellschaft im zeitgenössischen Kontext hervorgehoben und zum anderen werden die Grenzen des Marxschen theoretischen Rahmens aufgezeigt. Ausgehend von Marx' Theorie der proletarischen Revolution versucht Prof. Zhang Shuangli zu erklären, warum im heutigen China die Sphäre der Zivilgesellschaft entstanden ist und durch welche Merkmale sie sich auszeichnet. Durch die Analyse der Kontinuität zwischen der Konzeption von Hegel und Marx zeigt sie auf, dass eine mögliche Richtung emanzipatorischen Denkens darin besteht, den hegelschen Rahmen über das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und Staat zu erneuern und dabei zugleich die marxistischen Einsichten in die Tendenzen zur Desorganisation der Zivilgesellschaft in der kapitalistischen Welt aufzunehmen.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.